Wer als Kind viele Superhelden-Comics gelesen oder im Fernsehen gesehen hat, dem ist der Wunsch vertraut, die eine oder andere Superkraft selbst auch zu besitzen. Den Laser-Blick, mit dem man sich sogar durch dicke Stahltüren brennen konnte oder das Computer-Auge, was jedes erfasste Bild aufs Genaueste analysierte und auswertete, was graphisch immer mit so einem darüber liegenden Raster und begleitenden Prozessorgeräuschen dargestellt wurde.
Bislang gab es maximal die Möglichkeit, so ein Roboter- oder Superhelden-Auge für den Karneval zu adaptieren – mit einer Karneval Kontaktlinse passend zum entsprechenden Kostüm! Aber anscheinend ist die Technik jetzt kurz davor, die Phantasie der Superhelden-Schöpfer einzuholen!
Kein Laserblick, aber ein Roboterauge – die Google Kontaktlinse!
Wer die Nachrichten regelmäßig verfolgt, wird es gelesen haben: Nach Google Glasses ist dem Suchmaschinengiganten eine weitere Innovation. Mit dem Ziel die Sinnbilder des Auges zu digitalisieren, wurde ein weiterer Schritt Richtung technischen Fortschritt gemacht. War es bislang noch eine Brille, also mit Rahmen und Gläsern, mit der man Fotos machen und ins Internet gehen konnte, so ist die Technik nun noch kleiner geworden.
Google hat kürzlich in den USA die „Google Kontaktlinse“ als Patent angemeldet! Noch existiert kein Prototyp oder gar marktfähiges Modell, aber darauf müssen wir nach Einschätzungen einschlägiger Branchenbeobachter nicht mehr allzu lange warten, so berichtet Zeit Online.
Was die Google Kontaktlinse alles können soll
Hauptfunktion der Kontaktlinse für den User: Bilder machen! Mit einer Augenbewegung wird die winzige Kamera ausgelöst, es wird ein Bild aufgenommen und die Daten werden dann an ein mobiles Gerät übertragen. Also: Man ist unterwegs, sieht etwas bestimmtes, zwinkert mal nach links oben und schon hat man, was man sieht, als Foto auf dem Handy.
Verführerisch für jeden Schnappschuss-Freund, der schon so manches gute Bild sausen lassen musste, weil er einfach nicht schnell genug die Kamera auspacken, hochheben, fokussieren und auf den Auslöser drücken konnte. Oder weil es zwar ein verlockendes Motiv war – die soziale Situation es aber nicht zuließ, dieses Bild tatsächlich festzuhalten.
Eine Pro-Contra-Diskussion
CONTRA: Wo soll das enden?
Kausal muss sich jeder fragen: Wie wollen wir als Gesellschaft damit umgehen, dass man auf diese Art und Weise Bilder machen kann, ohne dass der jeweils fotografierte Mensch es mitbekommt? Betroffen ist wer die Linsen verwenden könnte, aber auch, wer durch sie Objekt eines Bildes wird.
Sollten die Funktionen ausreifen und es möglich werden über die Kontaktlinse Display Daten anzuzeigen, würde dies bedeuten, dass unser Gegenüber ein Foto im Internet abgleicht und personenbezogene Informationen zu uns sucht. Eine Horrorvision? Sollte man nicht vielleicht die Träger solcher „Superlinsen“ verpflichten, diese farblich zu kennzeichnen? Also dass beispielsweise die intelligente Linse so ein hervorstechendes Design in Türkis oder Gelb-Grün hätte, wie manche Motiv Kontaktlinsen quasi zur Warnung? Hier werden Datenschützer, Verbraucherschutz- und Bürgerrechtler noch viel Einsatz leisten müssen.
PRO: Sinnvolle Einsatzgebiete gibt es genug!
Angesichts dieser uns doch etwas nervös machenden Vorstellung, sollten die sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten für die Google Kontaktlinse nicht aus dem Blick geraten. Beispielsweise Blinden und Sehbehinderten kann so eine Linse mit schnell arbeitender Bilderkennung das Leben ungemein erleichtern.
Google hat Anfang Juli die erste Kooperation mit dem Pharmahersteller novatis geschlossen. Das Kooperationsziel besteht darin, eine elektronische Kontaktlinse für Diabetes-Patienten zu konzipieren. Mit Hilfe der Tränenflüssigkeit in den Augen soll der Blutzuckerspiegel unter steter Beobachtung gehalten werden.
Wir sind gespannt, was aus der Google-Kontaktlinse wird. Bis dahin erfreuen wir uns an der Vielfalt unserer Fun Kontaktlinsen.